Donnerstag, 21.11.2024

Überschuldung rückläufig im Schuldneratlas 2024: ‚Angst-Sparen‘ als Grund

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Julia Kruse
Julia Kruse
Julia Kruse ist eine investigative Reporterin, die mit ihren tiefgehenden Recherchen gesellschaftliche Missstände aufdeckt.

Die aktuelle Auswertung des Schuldneratlas 2024 zeigt eine leichte Rückgangstendenz bei der Überschuldung in Deutschland. Dieser positive Trend ist jedoch maßgeblich von Verunsicherung und dem Sparverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher beeinflusst. Obwohl die Zahl der überschuldeten Personen leicht gesunken ist, bleibt die finanzielle Lage für viele weiterhin schwierig, insbesondere für Geringverdiener und alleinerziehende Frauen.

Die Hauptursachen für Überschuldung sind nicht mehr ausschließlich Arbeitslosigkeit, sondern vermehrt Erkrankung, Sucht oder Unfall. Besonders besorgniserregend ist die vermehrte Nutzung von Ratenkrediten, insbesondere bei jüngeren Menschen, sowie die Zunahme von Kleinkrediten und ‚Buy now, pay later‘-Angeboten.

Mit 5,56 Millionen überschuldeten Personen und einer Überschuldungsquote von 8,09 Prozent gemäß Creditreform ist die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen evident. Die Sparneigung und die Angst vor der Zukunft tragen zwar zum Rückgang der Überschuldungsfälle bei, jedoch wird für das Jahr 2025 eine Verschärfung der Überschuldungssituation erwartet.

Die Situation verdeutlicht einerseits Verbesserungen, zeigt aber auch die anhaltende Kritikalität der Überschuldungssituation in Deutschland. Maßnahmen wie die Einhaltung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie sind dringend erforderlich, um die Überschuldung einzudämmen und die Verbraucher besser zu schützen. Es wird empfohlen, persönliche Finanzplanung ernst zu nehmen und achtsam mit Krediten umzugehen, um finanzielle Überlastung zu vermeiden.

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